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Vincents Reise der Liebe und die Begegnung mit Vicky, dem Geist der gegenwärtigen Weihnacht

23. Dez 2024, Mirco Clapier

Vincents Reise der Liebe im AdventsZauber erleben
Vincents Reise der Liebe im AdventsZauber erleben
© SONIOX MUSIC (KI-Act)

Tauchen Sie ein in den AdventsZauber von Mirco Clapier! Eine bewegende Liebesgeschichte, inspiriert von Schlagersongs, die Herz und Seele berührt.

Vorwort

Die Adventszeit ist die Zeit der Magie – der Geschichten, der Hoffnung und der Liebe. Mit ihrer besonderen Atmosphäre lädt sie uns ein, innezuhalten, uns zu besinnen und das Wesentliche wiederzuentdecken. Genau diese Stimmung fängt Mirco Clapier in seinem Hörbuch „AdventsZauber“ ein, das im November 2025 erscheint. Mit 24 ergreifenden Erzählungen nimmt er uns mit auf eine Reise durch die großen Tugenden des Lebens: Liebe, Mitgefühl, Vergebung und Hoffnung.

Inspiriert von beliebten Schlagersongs wie „Wer Liebe lebt“ von Michelle, „Vincent“ von Sarah Connor oder „Kumbayana“ von Brunner & Brunner, schaffen die Geschichten eine Verbindung zwischen Musik und den tiefen Gefühlen, die Weihnachten in uns weckt. Jede Erzählung schenkt uns einen Moment der Besinnung und lässt uns den Zauber der Adventszeit in all seinen Facetten spüren.

Vincent fühlt sich während der Weihnachtszeit zunehmend verloren, da seine Gefühle für Liebe anders sind als die seiner Freunde. Während sie über romantische Abenteuer mit Mädchen sprechen, spürt Vincent eine tiefe Unsicherheit, weil er sich zu Jungen hingezogen fühlt. Besonders Julian, den er an einer Bushaltestelle gesehen hat, lässt ihn nicht mehr los. In einem Café begegnet er überraschend Julian und die beiden kommen ins Gespräch. Just in diesem Moment taucht der verrückte und witzige „Geist der gegenwärtigen Weihnacht“ auf. Mit schlagfertigen Sprüchen und viel Humor bringt der Geist die beiden dazu, sich ihren Gefühlen füreinander zu stellen. Der Geist führt Vincent und Julian auf eine magische Reise durch verschneite Landschaften und zeigt ihnen, dass Liebe keine festen Regeln kennt und dass sie sich nicht vor der Welt verstecken müssen.

Inspiriert vom Song „Vincent“ (Sarah Connor).

Vincents Reise der Liebe

Vincent und Julian finden zu sich selbst

Mirco Clapier

Es war der vierte Advent und die Stadt lag ruhig unter einer dichten Schneedecke. In den Fenstern leuchteten die Lichterketten, die den weihnachtlichen Glanz in die Dunkelheit trugen. Vincent saß auf der Fensterbank seines kleinen Apartments und starrte in die weiße Nacht hinaus. Die Kälte draußen spiegelte irgendwie das wider, was er in sich fühlte – eine Art Leere, die sich in den letzten Monaten in ihm ausgebreitet hatte. Weihnachten war für viele die Zeit der Liebe, der Familie und der Geborgenheit, aber für Vincent war es eine Zeit der Unsicherheit. Er hatte sein Leben immer auf das ausgerichtet, was andere von ihm erwarteten. Seine Freunde redeten über Mädchen, erste Küsse und romantische Abenteuer, während er sich selbst in einer ständigen Verwirrung wiederfand. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, dachte er immer. Warum konnte er sich nicht so fühlen wie seine Freunde? Warum schien die Liebe für ihn ein so anderes Gesicht zu haben? Er erinnerte sich an die vielen Gespräche mit seiner Mutter, die mit einem verständnisvollen Lächeln immer wieder versicherte, dass alles gut werden würde. „Mama, ich kann nicht mehr denken. Ich glaub, ich hab Fieber“, hatte er einmal zu ihr gesagt, als er wieder einmal in seinen Gefühlen gefangen war. „Es ist nur Liebe, mein Schatz“, hatte sie geantwortet. „Und da hilft keine Medizin. Beim ersten Mal tut’s richtig weh, aber das geht vorbei. Du wirst schon sehen.“ Doch für Vincent war es nicht so einfach. Die Unsicherheit in ihm wuchs weiter, je mehr er versuchte, sich den Erwartungen der Welt anzupassen. Die Mädchen, die seine Freunde anhimmelten, ließen ihn kalt. Er hatte es oft versucht, sich angestrengt, doch es brachte nichts. Die Welt um ihn herum wirkte wie ein Puzzle, bei dem er das fehlende Teil nicht finden konnte. Und dann war da der Tag, der alles veränderte.

Es war ein verregneter Herbsttag, als er ihn zum ersten Mal sah. Er stand lässig an der Bushaltestelle, eine Tasche über die Schulter geworfen, Kopfhörer in den Ohren. Etwas an ihm zog Vincent sofort in den Bann. Der Rest der Welt schien stillzustehen, als er ihm in die Augen blickte. Es war, als würde die Welt plötzlich Sinn ergeben, als wäre das Puzzle endlich komplett. Doch diese Erkenntnis brachte keine Erleichterung, sondern noch mehr Verwirrung. Wie sollte er das jemandem erklären? Seinen Freunden? Seiner Familie? Sich selbst? Die Wochen zogen sich dahin und Vincent versank immer tiefer in seinen Gedanken. Er konnte nicht aufhören, an diesen Moment zu denken, an den Jungen, der ihm das Gefühl gegeben hatte, das erste Mal wirklich zu verstehen, was Liebe war.

Weihnachten rückte näher und die Stadt erstrahlte in festlichem Glanz. Doch in Vincents Herz herrschte immer noch ein Sturm. Es war die Nacht vor Heiligabend, als er wieder mit seiner Mutter sprach. Sie saß am Kamin, die Flammen warfen tanzende Schatten auf die Wände, während draußen leise Schneeflocken fielen. „Mama, ich weiß nicht, was ich tun soll. Es fühlt sich alles falsch an“, sagte er leise, während er auf den Boden starrte. Seine Mutter sah ihn mit denselben liebevollen Augen an, wie sie es immer getan hatte. „Vincent, du bist nicht allein. Die Liebe ist kompliziert und manchmal schmerzhaft, aber sie ist auch das Schönste, was wir erleben können. Du musst dich nicht ändern, um in diese Welt zu passen. Die Liebe, die du fühlst, ist genauso wertvoll und echt wie jede andere.“ Vincent sah sie an und in ihren Worten fand er eine Art Trost, den er lange nicht gespürt hatte. Es war die erste Zeit, dass er das Gefühl hatte, nicht gegen sich selbst kämpfen zu müssen. Vielleicht, dachte er, war das der erste Schritt, sich selbst zu akzeptieren. Die Liebe war kompliziert und da gab es keine einfache Lösung, aber sie war auch der Schlüssel zu sich selbst.
Am nächsten Tag, Heiligabend, beschloss Vincent, einen Spaziergang durch die verschneite Stadt zu machen. Überall hingen Lichterketten und der Schnee fiel in dicken, weichen Flocken, die sich wie eine Decke über die Dächer und Straßen legten – fast wie im Märchen. Vincent ging ziellos durch die verschneiten Gassen, die Hände tief in die Taschen seines Mantels vergraben, während seine Gedanken um den Jungen von der Bushaltestelle kreisten. Seit Wochen konnte er nicht aufhören, an diesen Moment zu denken – den Moment, in dem sich ihre Blicke kurz getroffen hatten und sein Herz schneller schlug. Er hatte es nie für möglich gehalten, dass jemand so viel in ihm auslösen könnte. Vor allem ein anderer Junge. Es war dieser Gedanke, der ihn an den Rand der Verzweiflung trieb. Während seine Freunde Pläne für Weihnachten schmiedeten, Geschenke für ihre Freundinnen kauften und über die perfekte Silvesterparty sprachen, hatte Vincent das Gefühl, dass er nirgendwo wirklich hineinpasste. Seine Liebe war anders und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.

Als er schließlich vor einem kleinen Café anhielt, blieb er abrupt stehen. Durch das beschlagene Fenster sah er ihn: Julian, den Jungen, der ihn nicht mehr losließ. Er saß allein an einem Tisch, eine Tasse Kaffee in den Händen und das warme Licht des Cafés umspielte sein Gesicht. Vincent schluckte schwer. Sollte er hineingehen? Sein Herz hämmerte in seiner Brust, doch irgendetwas – vielleicht die Magie des Heiligabends – drängte ihn, diesen Schritt zu wagen. Er öffnete die Tür des Cafés und ein leises Klingeln ertönte. Die warme Luft empfing ihn und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Julian sah auf und ihre Blicke trafen sich. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf Julians Lippen aus und Vincent wusste, dass dies der Moment war, den er nicht länger vermeiden konnte. „Darf ich mich setzen?“, fragte Vincent zögernd, unsicher, ob er hier richtig war. „Klar“, sagte Julian und deutete auf den freien Stuhl. „Setz dich, bevor du dir draußen den Hintern abfrierst.“ Vincent lachte nervös und ließ sich auf den Stuhl sinken. Für einen Moment herrschte Stille, nur unterbrochen vom leisen Klingen der Kaffeetassen und dem Murmeln der anderen Gäste. Dann begannen sie zu reden, über alles und nichts. Vincent erzählte von seinem Leben, von seiner Unsicherheit und der ständigen Frage, ob er wirklich in diese Welt passte. „Du bist nicht allein“, sagte Julian schließlich, seine Stimme warm und beruhigend. „Ich habe auch lange gebraucht, um zu akzeptieren, wer ich bin. Aber eines Tages habe ich gemerkt, dass es keinen Grund gibt, sich zu verstecken. Liebe ist Liebe. Egal, wie sie aussieht.“ Vincent nickte, fühlte sich endlich verstanden, als hätte er jemanden gefunden, der ihn wirklich sah. 

Doch plötzlich geschah etwas Seltsames. Ein kräftiger Windstoß fegte durch das Café, obwohl die Türen und Fenster fest verschlossen waren. Die Kerzen auf den Tischen flackerten und ein leises Kichern erfüllte den Raum. „Was war das?“, fragte Vincent erschrocken und Julian sah sich ebenfalls verwundert um. „Na endlich! Ich dachte schon, ich müsste euch die ganze Nacht zugucken, wie ihr euch um den heißen Brei drückt“, erklang eine laute, fröhliche Stimme. Vor ihnen erschien plötzlich eine junge Frau, die aussah, als wäre sie gerade von einer verrückten Weihnachtsfeier geflüchtet. Sie trug einen glitzernden, silbernen Mantel und ihr Haar war in wilden Locken aufgetürmt, als hätte sie eine Tonne Haarspray benutzt. Ihre Augen funkelten vor Lebensfreude und ein breites, schelmisches Grinsen zog sich über ihr Gesicht. „Äh... wer bist du?“, fragte Vincent vorsichtig, während Julian sie mit großen Augen ansah. „Wer ich bin?“ Die Frau lachte, als hätte sie den besten Witz ihres Lebens gehört. „Ich bin der Geist der gegenwärtigen Weihnacht, Baby! Aber nenn mich einfach Vicky.“ Sie drehte sich auf ihren hohen Absätzen einmal im Kreis und verneigte sich theatralisch. „Geist der... was?“, stammelte Vincent, der nicht sicher war, ob er lachen oder weglaufen sollte. „Ja, ja, ich weiß, ich sehe großartig aus“, fuhr Vicky fort, während sie sich eine imaginäre Staubfluse von ihrer Schulter wischte. „Ich bin hier, um euch beiden etwas Klarheit zu verschaffen. Ihr seid ja so verknallt ineinander, dass man es fast mit dem Schneepflug wegräumen könnte! Aber keine Sorge, ich helfe euch, damit klarzukommen.“ Julian lachte leise, während Vincent sich verwirrt umsah. „Ähm... hilfst du uns, wie genau?“

Vicky schnippte mit den Fingern und plötzlich standen sie nicht mehr im Café, sondern auf einem schneebedeckten Feld unter einem glitzernden Sternenhimmel. Um sie herum tanzten die Schneeflocken und in der Ferne erstrahlte ein großes, goldenes Licht.
„Tada! Willkommen in meiner Welt“, rief Vicky und breitete die Arme aus, als präsentiere sie ihnen die beste Show des Jahrhunderts. „Das hier ist der Ort, an dem wahre Liebe geboren wird. Und bevor ihr fragt: Nein, ich habe keine rosa Einhörner, aber hey, ich arbeite dran.“ „Was soll das hier werden?“, fragte Vincent, der sich immer noch nicht sicher war, ob er träumte oder ob das alles wirklich geschah. „Was das hier wird?“, wiederholte Vicky und klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Das ist der Moment, in dem ihr beide aufhört, euch zu verstecken. Seht euch doch mal an! Ihr seid perfekt füreinander und trotzdem habt ihr Angst, es euch selbst einzugestehen. Wisst ihr, was ich meine?“ Vincent sah zu Julian und in dessen Augen fand er eine Mischung aus Verlegenheit und Hoffnung. Vicky grinste breit und tippte sich an die Schläfe. „Hier, in eurem Kopf, ist der Ort, an dem die meisten Probleme entstehen. Ihr denkt, dass eure Liebe weniger wert ist, weil sie anders aussieht. Aber das ist völliger Quatsch.“ „Und was soll das mit dem Schnee und dem Licht?“, fragte Julian neugierig. „Das ist mein kleiner Special-Effekt“, sagte Vicky und zwinkerte ihm zu. „Ich wollte es ein bisschen dramatisch machen. Aber Spaß beiseite – die Welt da draußen wird euch nicht immer verstehen. Manche Leute sind wie dieser Schneesturm – sie blasen euch ins Gesicht und versuchen, euch die Sicht zu nehmen. Aber hey, solange ihr euch gegenseitig habt und wisst, wer ihr seid, kann euch nichts wirklich schaden.“ Vincent spürte, wie eine warme Welle der Erleichterung durch ihn strömte. „Und wie... äh... wie kommen wir hier raus?“, fragte er zögernd. „Ach, das ist der einfache Teil“, sagte Vicky und schnippte erneut mit den Fingern. „Ihr müsst nur eure Herzen öffnen und akzeptieren, was ihr fühlt. Dann werdet ihr merken, dass es nichts gibt, wovor ihr euch verstecken müsst.“ Vincent sah Julian an und plötzlich wurde ihm klar, dass Vicky recht hatte. Er hatte sich so lange hinter seiner Angst versteckt, dass er vergessen hatte, wie schön es sein konnte, einfach zu lieben. „Julian“, begann er, unsicher, wie er seine Gefühle in Worte fassen sollte. „Ich... ich glaube, ich...“ Julian legte ihm sanft die Hand auf den Arm und lächelte. „Ich weiß, Vincent. Mir geht es genauso.“ „Na, das wurde aber auch Zeit!“, rief Vicky triumphierend und warf eine Handvoll Glitzer in die Luft. „Liebe ist keine Mathematik, Leute. Ihr müsst nicht alles verstehen, um sie zu leben.“ Und plötzlich, mit einem letzten frechen Zwinkern, begann Vicky, in einem Wirbel aus funkelnden Schneeflocken und goldenem Licht zu verschwinden. „Vergesst nicht, dass ihr die Hauptdarsteller in eurem eigenen Weihnachtsfilm seid!“, rief sie, bevor sie endgültig verschwand.

Vincent und Julian standen alleine auf dem schneebedeckten Feld, die warme Leere der Magie noch in der Luft. Der Sternenhimmel über ihnen funkelte und die Stille umhüllte sie. „Das war... verrückt“, sagte Vincent schließlich und lachte leise. „Ja, aber irgendwie hat sie recht“, antwortete Julian, der ebenfalls lächelte. „Ich meine... warum sollten wir uns verstecken?“ „Stimmt“, sagte Vincent und zum ersten Mal fühlte er sich frei. Frei von der Angst, dem Verstecken, dem Druck, jemand sein zu müssen, der er nicht war. Sie standen eine Weile schweigend da, bevor sie schließlich Hand in Hand durch den Schnee gingen, zurück zur Stadt, zurück zu ihrer Realität – doch diesmal war es anders. Diesmal waren sie bereit, ihre Liebe zu leben, ohne Angst, ohne Scham. Und in der Ferne, unsichtbar, aber spürbar, zwinkerte Vicky ihnen ein letztes Mal zu. Denn sie wusste: Liebe war die einzige Magie, die wirklich zählte.

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