24. Apr 2024, Mirco Clapier (Chefredaktion)
Ist es an der Zeit, dem Cover-Trend ein Ende zu setzen oder bietet das Schlagergenre noch Raum für Kreativität? Die neueste Cover-Version "Hallo kleine Maus" von Die Draufgänger und HANNAH ist ein Abklatsch von Max Weidner..
Reicht es nicht langsam mit dem Covern? Oder ist der Schlager so billig und unkreativ? Natürlich nicht, denn es braucht nur ein Maximum an Kostenminimierung und einen Künstler, der sich wie ein Clown in der Manege eines Wander-Zirkus zum Affen macht. Die neueste Veröffentlichung von Die Draufgänger und HANNAH, "Hallo kleine Maus", markiert einen weiteren Eintrag in der bereits gesättigten Welt der Cover-Versionen im Schlagergenre. Ursprünglich von Saso Avsenik & seine Oberkrainer interpretiert, wurde dieser Song zuvor von Max Weidner unter dem Label Electrola gecovert. Electrola setzt diese Tradition fort, indem es das Lied nun Die Draufgänger und HANNAH anvertraut, eine Wahl, die Fragen nach der Notwendigkeit weiterer Cover-Versionen desselben Songs aufwirft.
Kritisch betrachtet fügt diese neue Version dem Original wenig Neues hinzu. Während die Beteiligung von HANNAH, auch bekannt als die "Queen of Alpenschlager", zweifellos Star-Appeal bietet, bleibt die musikalische Umsetzung eng an früheren Interpretationen orientiert. Dies wirft die Frage auf, ob die Neuauflage mehr durch kommerzielle Überlegungen als durch künstlerische Vision getrieben wurde. Zudem leidet der Song unter einer gewissen Vorhersehbarkeit, die typisch für viele Party-Schlager ist, was bei einem Publikum, das nach frischer Kreativität dürstet, möglicherweise auf wenig Begeisterung stößt.
Positiv zu vermerken ist, dass die Energie und Feierfreude, die Die Draufgänger und HANNAH in ihre Performance einbringen, ansteckend sind. Ihre Bühnenpräsenz und das Engagement, mit dem sie sich der Partymusik verschrieben haben, sind unbestreitbar und spiegeln sich in der lebhaften Ausführung des Tracks wider. Sie wissen zweifellos, wie man eine festliche Atmosphäre schafft, die besonders in Live-Konzerten zur Geltung kommt.
Trotzdem bleibt der übergeordnete Eindruck, dass "Hallo kleine Maus" eine verpasste Gelegenheit ist. In einer Zeit, in der die Musikindustrie von kreativen Neuschöpfungen und innovativen Cross-Genre-Kollaborationen lebt, wirkt das Festhalten an bewährten Formeln und das wiederholte Covern älterer Hits eher wie ein sicherer, wenn auch uninspirierter Weg. Für Fans der Künstler und des Genres mag dieser Track ein willkommener Zusatz sein, doch er bietet wenig Anreiz für jene, die nach etwas Neuem und Erfrischendem suchen.
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